Öl hat verheerende Folgen auf
Ökosysteme. Dabei sind meist das Ökosystem Meer, die Küsten und
die ans Meer angrenzenden Landmassen besonders betroffen. Diese
werden verschieden geschädigt: Einerseits, indem das Öl in Form von
kleinen Tropfen im Meer „gelöst“ ist und andererseits, wenn das
Öl in Form eines Ölteppichs vorliegt.
Ölteppich:
Ölteppich |
Von Ölteppichen sind besonders
Meeresvögel und Meeressauger betroffen. Ihr Gefieder bzw. Fell wird
vom Öl verklebt. So gelangt nun kaltes Wasser und kalter Wind direkt
an die Haut der Tiere und diese können erfrieren. Gleichzeitig
verhindert das Öl die Fortbewegung der Tiere und sie können nicht
mehr auf Nahrungssuche gehen. Bei dem Versuch, ihre Federn/ihr Fell
zu reinigen, vergiften sich die Tiere an dem Öl selbst.
Die Anschwemmungen von Ölteppichen ans
Land gefährden auch die dort wachsenden Pflanzen. Öl verhindert
nämlich den Gas-, Nährstoff- und Wassertransport zwischen den
Blättern und Wurzeln. So verkümmern die Pflanzen und sterben ab.
Von Öl „heimgesuchte“ Grünflächen bringen danach nur noch
kümmerliches und begrenztes Pflanzenwachstum hervor.
Denn Öl ist von Natur aus nur schwer
abbaubar. Dies ist lediglich durch so genannte Hydrocarbonoklastische Bakterien (HCB) möglich. Sie spalten Kohlenwasserstoffe enzymatisch auf und bauen sie ab. HC-Bakterien kommen in Merwasser und im Boden allerdings nur in sehr kleinen Populationen vor und benötigen neben Sauerstoff unter anderem auch anorganische Nährstoffe, um zu existieren und zu arbeiten. Bei Nährstoffarmut fehlen also auch die HC-Bakterien zum Ölabbau.
Öl im Meerwasser:
Ein Vogel als Opfer eines Ölunglücks |
Fische, die an Öl verendeten |
„Normales“ Plankton verklebt und
stirbt, lipophiles (ölliebendes) Plankton wird von Fischen gefressen
und verklebt deren Mägen. Meeressäuger wie Seehunde, die diese
Fische fressen, sterben ebenfalls an einer Ölvergiftung. Aus
Fischeiern schlüpfen verkrüppelte Fische, Wasserpflanzen werden in
ihrer Fotosynthese gestört und Muscheln erkranken und sterben
ebenfalls. Die Kommunikation von z.B. Krebstieren, welche durch die
Wahrnehmung von Konzentrationen bestimmter Substanzen erfolgt, ist
gestört - sie verlieren ihre Orientierung.
Die Meeresbewohner ändern ihr
Verhalten, indem sie weniger Nahrung aufnehmen und sich nicht mehr
bzw. seltener fortpflanzen. In extremen Fällen kann eine
Ölverschmutzung auch das Nervensystem der Lebewesen beeinträchtigen.
Auch bringen sie häufig missgebildete Nachkommen hervor. Das Öl
verändert die Arten- und Individuenbestände der Meeresbewohner.
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